Vitalkraft

Aus der Nahrung erhalten wir lebenswichtige Energie. Die physische Energie, gemessen in Kilojoule, ist der sogenannte kalorische Brennwert und wird u.a. für körperliche Arbeit, zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und für den Verdauungsprozess gebraucht. Bisher kaum beachtet oder als konzeptionell überholt wird die Vitalenergie oder Lebensenergie von Lebensmitteln betrachtet. Biophysikalisch kann sie durch Biophotonen-Emission nachgewiesen werden.

Inzwischen ist der hohe gesundheitliche Wert von Roh- und Frischkost unbestritten. Wahrscheinlich liegt er nicht nur in dem hohen Vitamin- und Spurenelement-Gehalt, sondern vor allem auch in der Tatsache, dass diese Kost „lebendig“ ist und damit als Informationsträger die Lebensenergie stärkt. Prof. Kollath hat in seinem Standardwerk „Die Ordnung unserer Nahrung“ diese Zusammenhänge dargestellt.

Neben dem kalorischen Brennwert ist für die Qualität eines Lebensmittels auch der Gehalt an Nährstoffen entscheidend. In der Ernährungswissenschaft bezeichnet man das Verhältnis zwischen lebenswichtigen Vitalstoffen wie Vitaminen, Spurenelementen usw. und dem Brennwert als Nährstoffdichte. Industriell bearbeitete Auszugsprodukte enthalten wenig oder keine Vitalstoffe und bieten damit häufig nur leere Kalorien.

Tatsache ist, dass während der Lagerung z.B. von einer Gurke der Auflösungs- und Zersetzungsprozess bereits beginnt. Deutlich wird das, wenn die Membrankapazität mittels eines hochfrequenten Wechselstroms gemessen wird. Je älter die Frucht ist, desto mehr Zellmembranen sind zerstört und desto niedriger wird der Widerstand, der an den Membranen entsteht. Durch den Einsatz einer Mikrowelle oder durch Kochen erfolgt diese Zerstörung augenblicklich. Der Genuss, den ganz frische Waren vermitteln, kann wahrscheinlich von jedem Menschen gespürt werden. Vielleicht sollten wir in diesem Fall unser unmittelbares Empfinden ernst nehmen und erkennen, dass unser Körper nach Lebensenergie verlangt.

Interessanterweise tritt nach jeder Mahlzeit mit gekochter Kost eine sogenannte Verdauungsleukozytose auf. Diese Vermehrung der weißen Blutkörperchen wurde von Virchow am Anfang des letzten Jahrhunderts zuerst beschrieben und kommt normalerweise bei Entzündungen vor. Gekochte Kost ist somit eine Reizkost, vor allem, wenn man sich ausschließlich von ihr ernährt. Beim Genuss von roher Pflanzenkost bleibt die Leukozytose aus. Und: Wird reichlich Rohkost vor dem Verzehr von Kochkost gegessen, so tritt auch keine Verdauungsleukozytose auf. Essen Sie daher bei einer Mahlzeit den Salat, das rohe Gemüse immer vor der gekochten Kost! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt in Übereinstimmung mit allen großen Gesundheitsorganisationen der Welt „5 mal am Tag Obst und Gemüse“: „Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte gehören in den Mittelpunkt unserer Ernährung, da sie reich an wertvollen Inhaltstoffen sind. Ein Teil sollte roh, in Form von Rohkost oder Salat verzehrt werden. Auch Obst enthält die Inhaltsstoffe am vollständigsten in roher Form, als „Frischobst“. Obst und/oder Gemüse sollten in jeder Mahlzeit des Tages enthalten sein.“

Obst und Gemüse enthalten nicht nur lebenswichtige Vitamine und Mineralien, sondern auch eine Unzahl antikanzerogener (krebshemmender) Vitalstoffe, die als Radikal-fänger die Alterung der Zellen und damit des Gesamtorganismus verlangsamen. Sie bilden gleichzeitig einen Schutz vor Bakterien, Pilzen und Viren, verbessern die Immunität und senken den Cholesterinspiegel.

Die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe (Bioflavonoide, Lycopin u.a.) gelten inzwischen als ebenso wichtig wie Vitamine. Sie geben der Pflanze Farbe, Geschmack und Geruch und dienen ihr als Abwehrstoffe oder Wachstumsregulatoren. Man schätzt, dass es 60.000 bis 100.000 solcher Stoffe mit vielfältigen Schutzwirkungen gibt. Daher gilt die allgemeine Empfehlung der Ernährungswissen-schaftler, möglichst viel Gemüse und Obst und wenig Fleisch und tierisches Fett zu sich zu nehmen. Brokkoli enthält zum Beispiel Sulforaphan, das die Bakterie Helicobakter pylorii abtöten kann und so Magenkrebs und Magenschleimhautentzündung (Gastritis) vorbeugt. Die antibiotische Wirkung der Sulfide, die z.B. in Knoblauch und Zwiebeln enthalten sind, wird noch durch ihre anti-oxidativen und immunstimulierenden Fähigkeiten ergänzt.

Sojabohnen enthalten große Mengen Genistein, sogenannte Phytoöstrogene – darin sehen Wissenschaftler den Grund dafür, dass Asiaten, die regelmäßig Sojaprodukte essen, viel seltener an Brust- und Prostatakrebs erkranken als Europäer und Amerikaner.

Die zentrale Bedeutung von Chlorophyll

Chlorophyll ist der Stoff, der den Blättern ihre grüne Farbe gibt; er unterscheidet sich vom Hämoglobin (dem roten Blutfarbstoff) nur durch das Zentralatom. Bei den roten Blutkörperchen der Warmblüter ist das Zentralatom Eisen, beim Chlorophyll der Pflanzen das Anti-Stressmineral Magnesium. Man sollte möglichst viel frisches Grün zu sich nehmen, da Chlorophyll nicht nur die Basis für ein intaktes Immunsystem und eine optimale Funktion der Hormondrüsen ist, sondern auch für Fortpflanzung und geistige Fähigkeiten eine zentrale Bedeutung hat. Chlorophyll ist enthalten in grünen Pflanzen, insbesondere in Spirulina, Chlorella, Afa-Alge und Weizengras.

Tomaten und Bohnen sind gekocht gesünder

Unter den vielen Substanzen und Wirkstoffen, die Pflanzen enthalten, kommen auch solche vor, die eine ungünstige Wirkung auf den Organismus haben. Viele Bohnenarten und Erbsen wirken giftig, wenn sie roh gegessen werden. Sie enthalten das Saponin Phasin, das zur Zusammenballung der roten Blutkörperchen führt und somit die Sauerstoffaufnahme des Blutes senkt. Phasin wird beim Kochen komplett zerstört. Auch die Saponine in Sojabohnen können die roten Blutkörperchen schädigen. Wenn man die Sojabohnen kocht, besteht keine Gefahr mehr. Die grünen Stellen von Kartoffeln enthalten Solanin, das die Schleimhäute reizt und zu Vergiftungen führen kann. Schneiden Sie die grünen Stellen weg, kochen Sie die Kartoffeln und gießen Sie das Kochwasser weg.

Die Vitalstoffe von Karotte und Tomate werden durch Kochen aktiviert. Nach 15 Minuten Kochen enthalten Tomaten 50% mehr Lycopin als rohe Tomaten. Lycopin ist der antioxidative, rote Zellschutzstoff der Tomate, der Krebs vorbeugen und Blutgefäße schützen kann. Das haben Forscher der amerikanischen Cornell-Universität herausgefunden. Schon nach zwei Minuten Kochen fanden die Forscher etwa ein Drittel mehr Lycopin, nach einer Viertelstunde Kochen war die Konzentration sogar eineinhalb Mal so groß.